Salento

2. bis 8. Januar

Unser nächstes Ziel – mit allen Papieren in der Tasche – heißt Salento und liegt an der „Routa del Caf´e“. Der Verkeht in Kolumbien ist wirklich schrecklich. Es ist so viel los, jede Menge LKWs und Roller, total bekloppte Überholmanöver. Trotz der super Straßen war uns das Fahren in Bolivien deutlich lieber. Wir sehen nicht nur einen Unfall. Vor allem wenn ein Roller von einem LKW mitgenommen wurde, sieht das nicht so gut aus… Die Straße nach Salento schlängelt sich kilometerlang den Berg hianuf. Wir stehen im Stau. Als wir ankommen wissen wir schnell warum. Es ist die Hölle los. So eine kleine Stadt und vollgestopft mit Menschen. Zum einen wegen den Ferien in Kolumbien, zum anderen weil die Stadt 175jähriges Jubiläum feiert. Einige Straßen sind gesperrt. Die befahrbaren Straßen sind eng. Für uns ist es schwierig einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Auch hier verbietet die Polizei mittlerweile das Campen an öffentlichen Plätzen. Auf einem Schulsportplatz finden wir einen – nicht ganz günstigen – Parkplatz für den Tag und die Nacht. Der Trubel gefällt uns und die Stadt erst recht. Sie ist überschaubar, bunt, mit schönen Häusern und noch schöneren Balkonen, vielen Kunsthandwerksläden und ein Platz mit Kneipen. Eine gefällt uns besonders gut – man kommt sich vor wie in einem Antiqitätenladen, das Bier schmeckt lecker, die Musik und die Stimmung ist gut. Wir treffen ein amerikanisch-kolumbianisches Paar, die uns begeistert von einem „Geheimtipp“ Kolumbiens erzählen und uns kurzerhand dazu bringen unsere bisherigen Pläne (mal wieder) über den Haufen zu schmeißen… Bekannt ist die Gegend auch für die „Willy“ Jeeps. Alte Jeeps in bunten Farben, die als Taxi dienen, als Cafßeverkaufsstand oder in Miniaturausgabe für die Kinder. Für eine weitere Nacht in Salento ziehen wir in ein Hostel unterhalb der Stadt um und verbringen einen weiteren Abend in Salento. Zum Mittag gibt es auf dem Fest leckeren Fisch mit Patacon – ein in Fett gebackener Bananenfladen den es hier fast zu jedem Essen gibt.

 

Von Salento aus strömen massenweise „Willys“ ins Cocora Valley. Eigentlich wollen wir nicht auf der Hauptstrecke ins Tal fahren. Am Ende bleibt uns allerdings keine andere Wahl, denn die Nebenstrecke ist aufgrund des Festes gesperrt. Hierhin fahren die Leute vor allem wegen den berühmten Wachspalmen. Sie seien auch das Nationalsymbol Kolumbiens. Die meisten machen ein paar Selfies unter einer Palme und fahren dann wieder zurück. Oder sie nehmen sich eines der Pferde – die die Wege total zerstören – und lassen sich ein paar Kilometer ins Valley bringen. Wir schlagen unser Lager auf dem Parkplatz eines der vielen Forellenrestaurants auf, beschließen Ruhe zu bewahren und am nächsten Tag eine Wanderung ins zu machen. Als wir früh aufbrechen, merken wir schnell, dass es eine gute Idee war. Es ist erst einmal kaum ein Mensch unterwegs. Zum Glück aber einer, der uns nach einer Weggabelung entgegen kommt uns sagt, dass dieser Weg der falsche sei. Da waren wir nicht den Rundweg sondern irgendwo ins Bergland gewandert… Durch wilden Dschungel, vorbei an den Wachspalmen, geht der Weg zum Kolibrihaus. Dort gibt es heiße Schokolade mit Käse als Stärkung und vor allem jede Menge verschiedene Kolibriarten zu bestaunen.

 

Weiter auf der Caféstraße geht’s zu unserem nächsten Ziel – einer Kaffeefarm nahe Chinchina. Hier wollen wir leckeren Kaffee trinken und vor allem etwas über Kaffeeanbau erfahren. Die Finca ist nicht auf Low-Budget Reisende eingestellt. Trotzdem bekommen wir einen schönen Spot um zu campen und genießen den Nachmittag am Pool, denn endlich ist es auch etwas wärmer. Am Tag darauf bekommen wir eine ausführliche und unterhaltsame Führung über das Gelände und natürlich auch eine Kaffeeprobe. Etwas enttäuscht stellen wir fest, dass der als richtig lecker bekannte kolumbianische Kaffee (als Espresso getrunken) ziemlich sauer ist. Er sei aber beste Qualität und auch von einem Italiener in der Gruppe wird er als außergewöhnlich gut befunden. Also einfach nicht das, was wir gewohnt sind und vielleicht kommt der Kaffee, den wir aus Deutschland kennen, aus einer anderen Region?! Wir erfahren ebenfalls, dass es in Kolumbien selbst quasi nur den Ausschuss zu kaufen gibt, die guten Bohnen werden exportiert. Es wird aber leider in Kolumbien nicht genug „Ausschuss“ produziert, so dass fur den heimischen Markt aus Ecuador minderwertiger Kaffee importiert werden muss. Auch wenn es ziemlich absurd ist, müssen wir uns wohl auf einen guten kolumbianischen Kaffee zu Hause freuen…

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