20. Januar bis 5. Februar
Von Necocli aus gehts nach Cartagena. Einen Zwischenstop machen wir in Tolú – eine kleine verschlafene Stadt am Meer mit leckerem Straßenessen und lauter Musik – die darf in Kolumbien sowieso vor keinem Restaurant fehlen. Im Nachhinein erfahren wir, dass es erst vor kurzem bewaffnete Überfälle auf Touristen gegeben hat. Und nicht nur das, auch unser potentieller Käufer sagt uns wieder ab. Andere Interessenten wollen nur ein paar Dollar bezahlen oder sind noch in Nicaragua. Es wird also schwieriger als gedacht.
In Cartagena nehmen wir uns ein Hotel im Hafenviertel – wohl wissend was vielleicht kommen wird. Mit dem Bus brauchen wir 10 Minuten bis ins Zentrum. Die tolle bunte Altstadt mit den Kolonialhäusern und alles drum herum schafft es auf jeden Fall unter die Top 3 der schönsten Städte unserer Reise. Gleich am ersten Tag entdecken wir unsere zukünftiges Stammcafé das gleichzeitig ein Buchladen ist. Guillermo macht den besten Espresso und wir stellen fest, kolumbinscher Kaffee kann also doch lecker schmecken. Er kann nicht nur Kaffee sondern auch wahnsinnige Cocktails aus Cold Brew Kaffee oder unserem Zitronengin zaubern. Nach dem zweiten Anlauf zu Gin mit grüner Mango und Triple Secc ist dieser dann plötzlich an einem Abend halb leer. Nach dem Wochenende nehmen wir dann die Verschiffung des Busses in Angriff. Die Zeit einen Käufer zu finden, läuft uns davon und ihn einfach an der Straße stehen zu lassen, kommt nicht in Frage. Also kommt er mit und wird zur Not einfach als Erinnerung in Garten oder Wohnzimmer als Espresso-Bar gestellt 🙂 Erik hat ein paar Termine mit der Verschiffungsagentur und im Hafen um Papierkram zu erledigen und den Bus auf Drogen kontrollieren zu lassen. Schließlich kommt ein Siegel dran, der Bus wird auf’sund Schiff geladen und fährt am 29.1. los in Richtung Bremerhaven. Geplante Ankunft ist Ende Februar. Wir sind ab nun wieder klassische Backpacker – alles im Rucksack unterzubringen war gar nicht so einfach. Große Sprünge wollen wir nicht mehr machen. Wir möchten in der Stadt noch richtig ankommen und bleiben dazu noch eine Woche in Cartagena. Nicht der schlechteste Ort dafür… Wir ziehen in ein Airbnb in Getsemani um. Getsemani ist neben der Altstadt das sehenswerteste Viertel Cartagenas. Es ist authentischer und nicht so schön hergerichtet wie das Zentrum. Wir entdecken einige Menschen mit denen es das Leben nicht zu gut gemeint hat und alle zwei Meter bekommt man Gras oder Koks angeboten. Ein totaler Kontrast dazu ist, was wir an einem anderen Tag sehen dürfen: Beim Mittagessen treffen wir einen Mann der Smaragdgroßhändler für Europa und China ist. Sein Vater besitzt eine eigene Miene. Er lädt uns in ein Smaragdmuseum am Hafen ein. Dort finden wir eine eigene künstlich geschaffene Welt extra für die vielen Kreuzfahrer, die hier jeden Tag anlegen. Es gibt einen Wasserfall, Papageien und Flamingos, einen Shop und Cafés.
Die restliche Zeit genießen wir die exotischen Früchte, leckeren Shakes, guten Kaffee, Spaziergänge am Strand, Sonnuntergang auf der Burg oder der Stadtmauer, das wilde Treiben auf dem Platz in Getsemani, Musik und Tanz in der Altstadt, Kinobesuche, Schlendern über den Markt, Bier in der Salsabar an der Ecke oder einfach nur den Ausblick von unserem Balkon.