13. bis 29. März
Der Gletscher „Perito Moreno“ ist wohl ein „Must-See“ in Patagonien. Also fahren wir von Rio Gallegos nach El Calafate. Die Stadt an sich erinnert sehr an ein Schicki-Micki Skiort in den Alpen: Holzhütten, Souvenirshops, Läden für Wanderausrüstung und ein teures Restaurant am anderen. Das Zimmer im Hostel und dann auch das Mietauto teilen wir uns mit einem deutschen Pärchen. So sehen wir auf unserem Ausflug nicht nur den Gletscher, sondern auf einer abgelegenen Straße Hasen, Füchse und die neugierigen Guanakos. Die stehen direkt neben unserem Auto und strecken sogar ihren Kopf zum Fenster hinein. Den großen Zusammensturz vom Gletscher haben wir leider um drei Tage verpasst. Da der „Perito Moreno“ der einzige wachsende Gletscher der Welt ist, drückt das Eis alle paar Jahre gegen die Landzunge. Wenn das Wasser das Eis an dieser Stelle unterspült, bildet sich ein Tor, das irgendwann dann in einem riesen Getöse zusammenbricht. Direkt oberhalb des Gletschers zu stehen und mit dem Boot an die 55m hohe Eiswand heranzufahren, war trotzdem ganz schön beeindruckend. Außer dem Gletscher gibt es in El Calafate nichts zu tun und es ist mega touristisch.
Von El Chaltén haben wir nichts anderes gehört. Die beiden Deutschen schwärmen aber so davon, dass wir uns spontan umentscheiden und nach einigen Bier und drei Stunden Schlaf einen Bus in das kleine Wandererdorf nehmen. Das Dorf ist erst so alt wie ich, nur für den Wandertourismus gegründet worden und in der Nebensaison quasi ausgestorben. Der ganze Bus hält am Nationalparkbüro, damit sich alle einen Vortrag über das richtige Verhalten im Park anhören können. Das Hostel, das wir ebenfalls empfohlen bekommen haben, ist so schön, dass wir erst einmal eine Woche kaum etwas unternehmen wollen. Erik bekommt Unterricht im richtige argentinischen Asado (Grillen) und geht mit dem Eigentümer Fabian nachts sogar Lachse fischen. Natürlich ganz legal ;-)! Seine Frau Eva trinkt gerne mit uns Mate und ist die gute Seele des Hostels. Die beiden arbeiten noch bei Feuerwehr und Polizei und machen Fahrdienste für Touristen. Sie arbeiten rund um die Uhr, beschweren sich aber nicht, denn sie sind froh, dass sie aus dem ärmeren Norden hierher kommen konnten um zu arbeiten. Das Hostelleben ist etwas komplett anderes als in Asien: Viel mehr Trubel, es wird zusammen gegrillt und Wein getrunken, ein Doppelzimmer wollen wir uns hier nicht mehr leisten. Interessant ist auch immer wieder zu hören, welche unterschiedlichen Arten zu Reisen es gibt: Manche Trampen den kompletten Weg, andere sind nur im Zelt unterwegs oder sind mit dem Fahrrad in Slowenien losgefahren. Manchmal fühlen wir uns sogar etwas als „Luxusreisende“. Eine richtige Art zu reisen gibt es wohl nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, trotzdem ist es gut manchmal zu hinterfragen was man macht und eventuell neue Dinge auszuprobieren.
Spontan entscheiden wir uns dazu ein gebrauchtes Zelt zu kaufen. Natürlich kann uns Fabian da auch etwas besorgen 🙂 Wir könnten zwar auch Tagestouren machen, wollen aber gerne etwas neues ausprobieren und die Miete für das Zelt ist auch eher teuer. Und wer weiß, vielleicht können wir es wieder zu Geld machen oder wir zelten einfach jetzt häufiger. Wir freuen uns auf die erste dreitages Tour, doch obwohl Fabian uns ein schönes Schild mit Smiley vorbeibringt, klappt es nicht mit dem Trampen. Zum Glück gibt es einen alternativen Weg, den wir laufen können. Wir laufen zu zwei Lagunen, zum Sonnenaufgang auf einen Aussichtspunkt und verbringen zwei Nächte im Zelt.
Die zweite Tour geht zum Lago Toró und zum Paso del Viento. Zum Glück müssen wir zum Pass unser Gepäck nicht mitnehmen, denn der Weg ist für mich mental echt anstrengend: Wir müssen an einem Stahlseil einen Fluss überqueren, über Felsen klettern, über Geröllfelder und vorbei an mehreren Gletschern. Immerhin haben wir schon ein paar der 250 Gletscher im Nationalpark gesehen. Der Aufstieg zum Pass über 600 Höhenmeter ist eher weniger das Problem. Zum Glück ist Erik so ein guter Motivator! Wir sind froh, dass wir unser Zelt am Fuße des Passes aufgestellt haben. Wie manche diese Tour an zwei Tagen machen können, verstehen wir nicht ganz. Verrückt…
Das ist schon eine Frechheit, schon wieder grillen…..ach hab übrigens Asado Rippen aufgetrieben…..werd das am Woend mal testen aber schätze mir fehlt die Holzkohle….hoffen euch gehts gut……werd mal weiter durch eure Berichte schmökern…..LIebe Grüße
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Tja, leider mussten wir dann in Chile gleich nochmal Lamm über die Glut hängen, war auch auf der Seite der Anden sehr lecker =). Wie waren die Rippen? Hatte gestern Pferd, zum ersten Mal, war sehr lecker… Mist, jetzt muss ich mich doch noch in Grimma bei unserem Pferdemetzger vorbei, wenn wir zurück sind.
Uns gehts gut, euch doch hoffentlich auch! Grüße aus Valpo.
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Hammer Bilder habe mir in Nepal auch ein Zelt gekauft verwende es aber eher selten hier in Asien. Bin gespannt auf Alaska dort wird es öfters benuzt viel spaß noch da unten
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