24. bis 31. Mai
Die Fahrt von Mendoza nach Buenos Aires über Nacht ist schon wieder ein Erlebnis an sich: In fast waagrechter Schlafposition mit warmem Abendessen, Wein und Whiskey. Eine Fahrt von 12 Stunden also kein Problem. Und dann endlich: Wir freuen uns, dass wir hier sind – Buenos Aires 🙂 Wie Erik immer sagt: „Mich zieht es immer wieder nach Buenos Aires – ich weiß auch nicht genau warum!“ Naja, Buenos Aires ist nun mal eine bunte lebendige Großstadt, die einiges oder sogar alles zu bieten hat – vor allem kulturell. Wir sind erstaunt wie viele, vor allem ältere Menschen, jeden Abend ins Theater, Kino, Konzert oder zu sonstigen Veranstaltungen gehen. So verbringen auch wir unsere Woche. Wir lassen uns treiben, spazieren durch die Gegend, besuchen das Teatro Colón, die schönste Bücherei der Welt (oder die schönste die ich kenne) und trinken jede Menge Kaffee. Weil’s mal wieder regnet… Dazu sagen wir nichts mehr, denn wir wissen es wird wieder besser. So können wir wenigstens ausschlafen ohne „schlechtes Gewissen“. Obwohl das auch schwierig ist, weil wir uns in unserer Unterkunft nicht wirklich wohlfühlen. Unser Airbnb Gastgeber ist super nett, aber seine Bude einfach nur ein Drecksloch. Anders kann man das einfach nicht sagen – sorry.
Die Stadt wirkt jetzt im Winter etwas ausgestorben. Einzelne Straßenmusiker und Künstler treiben sich noch auf den Straßen rum. Auf den großen Plätzen vermissen wir aber die tangotanzenden Paare. Die Musik findet man jetzt in den Häusern. Wir bekommen einen tollen Jazzclub empfohlen in dem Erik sogar jammen kann. Und unser eigentliches Ziel das wir in Buenos Aires haben, erreichen wir dann am letzten Tag auch noch: Das Konzert der „La Bomba de Tiempo“. Verrückte Trommler, die wir vor vier Jahren verpasst haben und von denen Erik so begeistert ist. Ich dann auch – der Rhythmus ist einfach ansteckend und geht direkt in die Knochen.
Wir freuen uns, dass wir zwei Bekannte von Erik wiedertreffen. Erik wird zu einer „Beatles“ Band Probe eingeladen, wir gehen Café trinken und natürlich Steak Essen. Es ist interessant wie die Menschen, die hier leben, die Situation Argentiniens sehen. Die Meinungen zur neuen Regierung gehen auseinander. Aber kaum einer scheint zu glauben, dass es bergauf geht. Unser Eindruck ist, dass die Argentinier sich gerne beschweren und auf die Straße gehen, dass sie egal wer regiert unzufrieden sind und trotzdem nicht wirklich etwas ändern wollen. Die Menschen wirken zufrieden und glücklich, obwohl es dem Land nicht sonderlich gut geht. Das ist eilweise nicht ganz nachzuvollziehen. Auch am 25. Mai – dem Unabhängigkeitstag – ist einiges los auf der Straße. Einige machen sich vor dem „Rosa Haus“ der Regierung etwas zum Affen indem sie ihren nackten Hintern im Zeichen der Abneigung präsentieren. Es ist lustig das ganze Spektakel zu beobachten. Witzig finden wir auch, dass die Leute auf die Straße gehen, weil die Regierung verbietet, dass Justin Biber Konzerte gibt 🙂 Das ist Argentinien…