12. bis 14. Juni
Ach das ist doch mal wieder Reisen: Rein in den holprigen verrosteten und vollgestopften Bus und ab auf die Huppelpisten! Nichts mehr mit „Schicki-Micki“ Reisen alá Patagonia, sondern wieder etwas mehr Abenteuer. Mit dem Ziel nochmal einen anderen Teil von Paraguay zu sehen, fahren wir mit besagtem Bus ins vier Stunden entfernte Ybycuí. Am „riesen“ Busterminal kommen stündlich Busse aus Asunción an. Hauptsächlich ist es aber eine Art Dorfplatz. Es treffen sich alle möglichen Leute – vor allem die Kioskbesitzer und Busfahrer – zum Quatschen und zum „Tereré“ trinken. Das ist die guaranische kalte Form des argentinischen Mates. Endlich wird uns auf der Straße auch wieder munter „Hello“ zugerufen und wir werden regelrecht bestaunt. Die Stadt ähnelt eher einem Dorf und so ist es auch kein Wunder, dass wir Sonntag abends kein Restaurant finden. Wahrscheinlich hätten wir auch unter der Woche keins gefunden. Unsere Rettung ist ein Imbiswagen der Hamburger mit Steak und sogenannte „Lomito Árabe“ zubereitet – ja es ist das erste dönerähnliche Essen, das wir auf unserer Reise sehen (abgesehen vom Döner-Laden in Ulanbaatar)!
Wir fahren zum Ybycuí Nationalpark – oder haben das zumindest mal vor. Denn auch Busse zum Park fahren sonntags keine. Ich meine, wer möchte schon sonntags einen Ausflug in die Natur machen?! Wozu also Busse laufen lassen? Mit einem der Busse fahren wir bis auf 8km an den Park heran. Ein netter alter Mann kommt dann auf die Idee ein kleines Geschäft mit uns zu machen und fährt uns zum Eingang – perfekt! Wir spazieren durch den Rest Atlantischen Regenwalds, zu drei verschiedenen Wasserfällen und haben den Eindruck, dass man hier mehr von Regenwald reden kann als in Borneo. Drei nette Paraguayaner zeigen uns den Weg und laden uns für nächstes Wochenende in einen anderen Park ein. Leider ist das aber komplett nicht unsere Richtung. Schade… Auf dem Rückweg klopfen wir bei dem Herrn an der Tür der uns mit 40kmh zur Hauptsraße kutschiert. Dort warten wir auf den letzten Bus, der zum Glück kommt und genießen einen tollen Sonnenuntergang zwischen Palmen.
Schade finden wir nur, dass unser Zelt an diesem schönen Ort wieder in der Tüte bleibt. Wir geben nicht auf und der kleine Abstecher hat sich definitiv trotzdem gelohnt. Und hey, wir hatten seit vierzehn Tagen keinen einzigen Tropfen Regen 🙂