18. bis 19. Juni
Ciudad del Este ist die paraguayanische Stadt an der Grenze zu Brasilien und Argentinien. Wenn man nicht gerade zoll- und steuerfrei günstige Elektronikgeräte einkaufen möchte, muss man sich die Stadt nicht unbedingt anschauen. Wir fahren weiter nach Hernandarias. Dort ganz in der Nähe befindet sich der Itaipú Staudamm. Nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China ist er das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt – wohl sogar das, was am meisten Strom produziert. China kann nämlich nicht ganzjährig arbeiten, da der Jangtse im Winter gefriert.
Was am Staudamm aufgefahren wird, ist echt teilweise unreal. Und was wir auch fast nicht glauben können: Das ganze Spektakel ist völlig kostenlos – jedenfalls in Paraguay. Der Staudamm gehört zur Hälfte Brasilien. Dort bezahlt man für die Besichtigung um die 15€. Das ist übrigens illegal, denn es steht im Gesetz, dass jeder den Damm kostenlos besichtigen darf. Der Hintergrund: Die ganze Welt war daran beteiligt. Wir vermuten, dass es auch etwas damit zu tun hat, dass jede Menge Regenwald abgeholzt wurde und 40 000 Indianer vertrieben – oder wie es so nett gesagt wurde: angesiedelt – wurden. Also alles umsonst als eine Wiedergutmachung. Wir bezweifeln, dass das irgendeinen Indianer interessiert. Leider die traurige Seite dieses faszinierendem Bauwerks.
Am Abend werden wir mit einem Bus zum Staudamm gefahren. Es erwartet uns eine Lichtershow mit Live-Anmoderation und dramatischer Hintergrundmusik. Die Wartezeit bis der Bus fährt, wird mit etwas Livemusik überbrückt. Am nächsten Morgen machen wir eine technische Führung. Wir beide (und unser Busfahrer :-)) werden durch das Innere des Damms geführt. Wir sehen wie das Kraftwerk gesteuert wird, wie die riesigen Turbinen Strom erzeugen und auch der ganze andere technische Kram, bei dem Eriks Augen zu strahlen beginnen, wird uns erklärt.
Unser Fazit zu Paraguay: Es ist schön einmal hier gewesen zu sein. Das Leben und so auch das Reisen ist unbeschwert. Leider haben wir den Sommer nicht miterlebt – das wirkliche Paraguay. Nicht immer ganz einfach ist es von A nach B zu kommen und allgemein zu wissen, wo man hin soll. Aber das macht es gerade spannend. Ein kleines Abenteuer ist es wirklich. Verstehen können wir jetzt warum als Must-See die Iguaçu Falls auftauchen, die doch zu Argentinien und Brasilien gehören. DAS Highlight gibt es hier einfach nicht wie in anderen südamerikanischen Ländern. Die Menschen hier scheinen auch nicht besonders motiviert zu sein ein Geschäft aufzubauen und mit Touristen Geld zu verdienen – außer ein paar clevere Europäer natürlich. Als Tourist läuft man auch eher so mit. Die Menschen sind freundlich aber nicht sonderlich an einem interessiert. Eher ungewöhnlich. Trotzdem überzeugt Paraguay mit Gelassenheit und schönen Nationalparks und natürlich mit Chipa caliente. Außerdem haben wir einige besondere Menschen kennengelernt!