17. bis 27. August
Noch viel mehr als bisher eh schon ist unser Motto Dank unseres neuen Begleiters „Dimas“: Der Weg ist das Ziel. Was das Schreiben des Blogs angeht, ist das nicht ganz einfach. Wie ich das anstellen soll, weiß ich noch nicht. Aber feste Ziele gibt es trotzdem und Internet auch – wenn auch seltener. Also können wir euch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Innerhalb von sieben Tagen legen wir fast 1000km zurück, durchqueren drei Bundesstaaten und erleben jeden Tag eine neue Überraschung. Von Caxambu aus geht es -durch den schweren Abschied etwas verspätet- an die Grenze des Bundesstaates „Saõ Paulo“. Die erste Nacht „On the Road“ verbringen wir alleine auf einem Campingplatz. Am zweiten Tag werden wir direkt von der Polizei gestoppt. So wie es aussieht, sind sie aber nur neugierig. Sie wollen sehen, was wir aus dem in Brasilien so beliebten Transport- und Arbeitsbus gemacht haben. „Legal“ (sprich: legaou) ist eine Bemerkung die wir schon oft gehört haben und bedeutet „cool“. Auch ein Hinweis auf das kommende Olympia-Gold Fußballspiel und die Bitte doch nicht wieder 7:1 zu spielen, können sich die Polizisten nicht verkneifen. Nach zwei weiteren Nächten mit Überraschung (bei einem Gewitter regnet es ins Auto) stranden wir schließlich an einer Tankstelle, weil der Kupplungszug gerissen ist. Da Samstag Abend ist und deshalb alle Geschäfte geschlossen haben, bleibt uns nichts anderes übrig als bis Montag zu warten, die Zeit totzuschlagen und mit den ganzen Truckern“undercover“ das Olympia Fußballspiel zu schauen. Nachdem alles repariert ist, sacken wir in Campo Grande noch schnell einen „bagageiro“ alias Dachgepäckträger oder „Outdoor Bett“ ein. Jetzt ist unser Bus komplett und sieht gleich viel schicker aus. Nach einer weiteren Nacht mitten im Nirgendwo auf einem Campingplatz am Fluss, fängt es kurz vorm eigentlichen Ziel Bonito, auf den letzten siebzig Kilometern auf einer huppeligen ungeteerten Straße, plötzlich unterm Lenkrad an zu qualmen. Zum Glück ist Erik nicht nur Ingenieur, sondern auch Autoelektriker und das durchgebrannte Kabel ist ruck zuck ersetzt. Dass er noch keinen Master in Elektrotechnik gemacht hat, merkt man daran, dass er den Kabelbrand quasi selbst verursacht hat :-).
Bonito ist 200km vor der bolivianischen Grenze im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Eigentlich wollten wir ja so schnell wie möglich nach Bolivien. Doch dann wurde uns in Caxambu Bonito empfohlen. Ein guter Ort um eine Pause zu machen und nebenher bei 37 Grad die Fensterdichtungen auszutauschen und ein paar andere Sachen am Bus zu reparieren. Ob die Reparaturen zum Standardprogramm werden bei jedem Stop? Mal sehn… Erik sagt immer so schön: „Wir haben halt kein Audi gekauft!“ Solange er Spaß dabei hat und wir trotzdem voran kommen, ist alles gut! Bonito ist bekannt für die glasklaren Flüsse und Wasserfälle. Ein ruhiges kleines, aber sehr touristisches Dorf. Da alles Naturschutzgebiet ist, lässt sich (so gut wie) nichts ohne Guide machen. Im Rio da Prata (Silberfluss) lassen wir uns gut eineinhalb Stunden in voller Schnorchelmontur inklusive Neoprenanzug den Fluss hinuntertreiben. Wie faszinierend das ist, lässt sich wirklich nicht beschreiben. Unglaublich klares Wasser, von türkis bis kräftig blau, scharfkantige Steine und feiner weißer Sand, hunderte Fische und wir mitten drin! Inmitten eines riesigen Aquariums! Fotos gibt’s leider keine, ihr müsst es einfach glauben, es euch vorstellen oder wens genauer interessiert mal Google fragen (Rio da Prata) ! Und nein die sind nicht bearbeitet – es sah mindestens genauso krass aus. Zur Zeit ist sowieso der Bus unser Lieblingsmotiv. Das wird aber auch wieder anders – versprochen 🙂
Die Mentalität der Brasilianer ist gewöhnungsbedürftig, die gefühlten 100 Bremsschwellen auf der Straße, die Kriebelmückenstiche und die Autos die den ganzen Tag mit Werbung aus Lautsprechern durch die Straßen fahren, nerven. Meckern auf hohem Niveau! Ich fand Brasilien toll – „beleza“ würde man hier sagen. Das Land ist so vielfältig, die Tier- und Pflanzenwelt ist faszinierend und die Strände im Norden sollen toll sein – ein Grund wieder zu kommen… Jetzt gehts aber erst mal in Richtung bolivianischer Grenze!
Hallo Ihr zwei,ich sitze hier im Büro deiner alten Arbeitstelle.(Linda)
Es ist einfach genial was ihr alles erleben dürft ob Natur, Kultur oder Menschen .
Euer Bus ist suuuper gelungen.
Ich wünsche euch einfach das ihr weiterhin beschützt seit bei euren Erlebnissen.
LG Aus Germany
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Danke danke danke 🙂 Wir freuen uns immer total über jede Nachricht von zu Hause!!
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