28. September bis 1. Oktober
Von Sucre bis Potosí ist es dann nur noch einen Katzensprung. Nach nur einem Zwischenstopp in der Nähe eines kleinen Dorfes, erreichen wir Potosí. Zum Glück schenken wir den negativen Kommentaren über die Stadt keinen Glauben, sondern machen uns selbst ein Bild. Uns gefällt die Stadt richtig gut. Klar ist sie hier und da etwas heruntergekommen und man sieht wie es der Stadt zur Zeit geht. Allerdings gibt es viele schnuckelige Cafés, einen schönen Markt, enge Fußgängergassen und insgesamt ist die Stadt authentischer als das herausgeputzte Sucre. Potosí ist zum einen die höchste Stadt der Welt (4067m) und zum anderen ist sie bekannt für den „Cerro Rico“ – den reichen Berg. Durch das Silbervorkommen im 17. Jahrhundert war die Stadt eine der reichsten der Welt. Noch immer werden in den Minen Silber, Zinn und Kupfer abgebaut. Ehemalige Minenarbeiter haben in der ganzen Stadt Agenturen aufgemacht und beschäftigen sich jetzt damit, Touristen in die aktiven Minen zu führen. Unser Guide hat mit acht Jahren angefangen in der Mine zu arbeiten. Obwohl Kinderarbeit offiziell verboten ist, arbeiten immer noch tausende Kinder in den Minen. Es wird nicht kontrolliert – wird sogar als wichtig erachtet, da sonst Arbeitskräfte fehlen würden. Bevor wir in die Mine gehen, besuchen wir den „Minenmarkt“ – den wohl einzigen Ort auf der Welt an dem man legal Dynamit kaufen kann. Ein Paket Dynamit kostet 25Bops (3,30€). Wir bringen den Minenarbeitern Dynamit, Koka und Softdrinks mit. Oft können sie nicht weiter arbeiten, da sie kein Geld haben um sich Dynamit zu kaufen. Da kaum ein Arbeiter Schutzkleidung besitzt, hält die harte Arbeit keiner viel länger als zehn Jahre durch und die Lebenserwartung beträgt nur 40 bis 45 Jahre. In der Mine ist samstags wenig los. Nur diejenigen, die wirklich auf jeden Cent angewiesen sind, arbeiten. Alle anderen sind zu hause. Vor allem an diesem Tag, da am Tag zuvor ein großes Fest war. Jeden ersten und letzten Freitag im Monat treffen sich die Arbeiter in der Mine um für den letzten Monat zu danken und für den kommenden zu beten. Dabei wird 96% Alkohol getrunken – der tatsächlich ganz ok schmeckt 🙂
Ein paar weitere Tage verbringen wir am „Ojo del Inca“. Einem heißen Kratersee auf 4000m Höhe. Tagsüber ist es so warm, dass ich mir sogar einen Sonnenbrand hole. Neben ganz viel nichts tun und Erholen von der Höhenkrankheit, statten wir „Dimas“ mit einem Sonnensegel aus.