Copacabana

12 bis 16. November

Zurück von Sorata wird es bei jedem Kilometer wieder kälter. Vom heißen und feuchten Regenwald geht es zurück auf 3800m nach Copacabana am Titicacasee – der höchstgelegenste beschiffbare See der Welt. Bolivien freut sich, dass sie immerhin ein bisschen Wasser abbekommen haben, wenn ihnen die Chilenen schon das Meer geklaut haben. Ob’s so schön ist wie am gleichnamigen berühmten Strand in Rio? Der Name des Strandes kommt jedenfalls von der Stadt in Bolivien und nicht andersherum. Mit Campingplätzen ist es in Bolivien allgemein eher schwierig, in größeren Städten erst recht. Wir finden einen abgeschlossenen Parkplatz außerhalb der Stadt. Beim Vermieter können wir sogar Duschen. Copacabana ist sehr touristisch. Die Lage ist aber super schön – die Forellenrestaurants am Seeufer und die Bar mit Terrasse und Blick auf den Sonnenuntergang über dem See sehen uns nicht nur einmal. Auch der anstrengende Anstieg auf den Berg in Copacabana lohnt sich definitiv. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf den See, kann aber auch die Einheimischen beobachten, wie sie Kerzen anzünden oder Miniaturautos, -häuser, -geldbündel oder -koffer segnen lassen – das soll sie beschützen und Glück bringen. Sein Auto kann man auch direkt vor der schönen Mosaikbasilika in der Stadt segnen lassen. Die Menschen schmücken sie mit frisch geknüpften Blumenketten und weihen sie mit Bier oder Sekt. Am Wochenende stehen Autos aus ganz Bolivien Schlange um diese Prozedur durchzuführen.

Auf der Isla del Sol können wir endlich mal wieder unser Zelt ausführen. Unser Bus muss in Copacabana bleiben – Fahrzeuge gibt es auf der Insel nicht. Mit dem Boot fahren wir etwa 2 Stunden über den See. Vorgestellt haben wir es uns etwas anders. Von Tradition ist nicht mehr viel zu spüren, Pizzerien prägen das Straßenbild, die Inselbewohner rennen einem sofort entgegen und verlangen den Eintritt. Nicht nur einmal, sondern dreimal. Schließlich will jedes Dorf etwas von den Touristen haben. Trotzdem ist die Insel total schön – es ist so ruhig und entspannt. Wir wandern einmal komplett ans andere Ende der Insel, besichtigen dort die Ruinen und finden einen einsamen Strand an dem wir campen. Nachdem wir am nächsten Morgen den Berg am Inselende bestiegen haben, wandern wir auf der anderen Inselseite zurück zum Hafen, an dem wir auch angekommen sind. Warum die Rückfahrt 5 Bobs mehr kostet, verstehen wir nicht ganz. Einen Ausflug war es auf alle Fälle wert. Nach einigen faulen Wochen haben wir uns endlich mal wieder bewegt und können uns jetzt auf den Weg nach Peru machen.

Bye bye Bolivien – wir haben dich nach 10 Wochen in unser Herz geschlossen und werden dich vermissen! Die unglaubliche ehrliche Freundlichkeit der Menschen, die günstigen Preise, die Märkte, die holprigen Straßen auf 4000m Höhe, die abwechslungsreiche Landschaft, Mocochinchi, frische Forellen…

 

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