16. bis 18. November
Unser zweiter Grenzübergang von Bolivien nach Peru läuft ganz einfach ab: Auto aus Bolivien exportieren, in Peru importieren, ein bisschen mit den dafür zuständigen Beamten quatschen und sich ein wenig über seine Pläne ausfragen lassen. In Peru gibt es eine Pflichtversicherung für Autos. Auch wir müssen sie abschließen. Interessant ist jedoch, dass man das an der Grenze nicht machen kann, sondern erst in der nächsten Stadt und dass es oft Polizeikontrollen nach der Grenze gibt. Gibt man den Polizisten ein kleines „Schweigegeld“ (=Bestechungsgeld) lassen sie einen weiter fahren. Zum Glück kommen wir auf dem Weg nach Puno nicht in eine solche Kontrolle und der erste Gang nach Ankunft ist natürlich zur Versicherung. Außerdem müssen wir uns ein paar hübsche reflektierende weiß-rote Streifen vorne und hinten an den Bus kleben. Ob es wirklich Vorschrift ist, kann uns keiner sagen, aber wir wollen besser kein Risiko eingehen.
Obwohl die Stadt Puno am Titicacasee nur ein paar Kilometer von Copacabana entfernt liegt, kommt man sich fast wie in einer anderen Welt vor: Schnelles Internet, schöne geteerte Straßen, eine moderne Kleinstadt mit allen Vorzügen. Von Puno aus machen wir einen Ausflug auf die „Uro-Inseln“ – schwimmende Inseln komplett aus Schilf. Es leben zwar nur noch wenige hundert Indigene auf den achtzig Inseln und vieles ist für Touristen hergerichtet. Trotzdem bekommt man ein ganz gutes Gefühl für das Volk, das auf dem Titicacasee lebt und für die Inseln aus Schilf, die alle paar Wochen eine neue Schilfschicht bekommen. Und nicht nur die Inseln, sondern auch die Häuser und Boote sind aus Schilf gemacht – jedenfalls waren sie es früher. Auch an den Uros geht die Moderne nicht komplett vorbei.
In Puno bleibt noch Zeit für ein paar Reparaturarbeiten und nachdem wir in einer VW Werkstatt einen neuen Tacho finden, wissen wir endlich auch wieder wie schnell und wie weit wir fahren 🙂